Was sind Krampfadern? Definition und Grundlagen der Erkrankung
Krampfadern, auch als Varizen bekannt, sind erweiterte und geschlängelte Venen, die vor allem in den Beinen auftreten. Diese Venen haben ihre normale Elastizität verloren und können sich vergrößern und unregelmäßig geformt werden. Krampfadern sind häufig mit einer Fehlfunktion der Venenklappen verbunden, die normalerweise den Blutfluss in Richtung des Herzens regulieren.
Ursachen:
Die Hauptursache von Krampfadern ist oft eine Schwächung oder Schädigung der Venenklappen. Wenn diese Klappen nicht mehr richtig funktionieren, kann das Blut in den Venen zurückfließen und sich stauen, was zu einer Erweiterung der Venen führt.
Risikofaktoren:
Verschiedene Faktoren können das Risiko der Entwicklung von Krampfadern erhöhen, darunter genetische Veranlagung, Geschlecht (Frauen sind häufiger betroffen), Schwangerschaft, Übergewicht, stehende oder sitzende Tätigkeiten über längere Zeiträume und Bewegungsmangel.
Symptome:
Krampfadern können von leichten kosmetischen Problemen bis zu Beschwerden wie Schmerzen, Schweregefühl, Schwellungen und Krämpfen reichen. In fortgeschrittenen Fällen können Hautveränderungen, Ekzeme oder sogar Geschwüre auftreten.
Die Entstehung von Krampfadern und wo sie auftreten
Krampfadern, also Erweiterungen der oberflächlichen Venen, treten besonders häufig an den Beinen auf. Sie entstehen in der Regel durch schwache oder defekte Venenklappen. Arterien transportieren das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in die restlichen Körperbereiche, während das verbrauchte, sauerstoffarme Blut über die Venen wieder zurück zum Herzen gelangt.
Da das Blut in den Venen mit einem vergleichsweise niedrigen Druck fließt und beim Rückfluss durch die Beine gegen die Schwerkraft arbeiten muss, hat der Körper zwei wichtige Hilfsmittel parat: die Muskelpumpe in den Beinen und die Venenklappen. Die Venenklappen öffnen sich, wenn das Blut in Richtung Herz fließt, und schließen sich wie eine Art Rückschlagventil, sobald es zurückfließt.
Wenn die Venenklappen nicht richtig funktionieren, fließt Blut zurück und der Druck in den Venen steigt. Dies kann dazu führen, dass die Venenwände überdehnen und/oder sich verdrehen, also Krampfadern entstehen.
Krampfadern frühzeitig erkennen: Symptome und Ursachen verstehen
Frühzeitige Erkennung von Krampfadern ist wichtig, um mögliche Komplikationen zu minimieren und geeignete Maßnahmen zur Behandlung zu ergreifen. Diese Dinge können Anzeichen von Krampfadern in einem frühen Stadium sein:
Sichtbare Anzeichen:
Achten Sie auf sichtbare, geschlängelte und erweiterte Venen, die sich unter der Haut, besonders an den Beinen, abzeichnen. Diese können von bläulicher oder rötlicher Farbe sein. Auch kleine, netzartige Venen, sogenannte Besenreiser, können ein frühes Anzeichen von venösen Problemen sein.
Schwellungen und Schweregefühl:
Krampfadern können mit leichten Schwellungen oder einem Gefühl von Schwere in den Beinen einhergehen. Dies kann nach langem Stehen oder Sitzen verstärkt auftreten.
Schmerzen und Unbehagen:
Krampfadern können auch mit leichten Schmerzen oder einem unangenehmen Druckgefühl in den Beinen verbunden sein. Diese Beschwerden können sich im Laufe des Tages verschlimmern.
Müdigkeit und Krämpfe:
Gefühle von Müdigkeit, insbesondere in den Beinen, sowie Muskelkrämpfe können auf eine venöse Insuffizienz hinweisen.
Juckreiz und Hautveränderungen:
Juckreiz rund um die betroffenen Venen sowie Veränderungen in der Hautfarbe (wie Braunverfärbungen) können Anzeichen für Krampfadern sein.
Die Symptome von Krampfadern können variieren, und nicht alle Menschen mit Krampfadern haben zwangsläufig Symptome. Menschen mit familiärer Vorbelastung für Krampfadern oder solche, die Risikofaktoren haben, sollten besonders auf Veränderungen in ihren Beinen achten. Bei Unsicherheit oder bei Auftreten von Symptomen ist es ratsam, die Venen untersuchen zu lassen. Frühzeitige Intervention kann helfen, das Fortschreiten der Krampfadern zu verlangsamen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.
Krampfadern entfernen: 6 Methoden
Wann ist eine Behandlung von Krampfadern notwendig?
Eine Behandlung von Krampfadern ist notwendig, wenn die Beschwerden durch allgemeine Maßnahmen nicht ausreichend gelindert werden können. Krampfadern können verschiedene Beschwerden verursachen, darunter schwere und müde Beine, geschwollene Füße und Knöchel, nächtliche Wadenkrämpfe und Juckreiz. Diese Symptome können sich im Laufe des Tages, bei warmem Wetter oder nach längerem Stehen oder Sitzen verschlimmern.
Wenn die Krampfadern aufgrund ihres Aussehens sehr belastend sind oder Komplikationen wie ein Beingeschwür auftreten, ist ebenfalls eine Behandlung ratsam. Unbehandelte Krampfadern können zu Venenentzündungen, Ekzemen und im schlimmsten Fall zu Beingeschwüren führen.
Komplikationen und Risiken bei unbehandelten Krampfadern
Unbehandelte Krampfadern können zu verschiedenen Komplikationen führen. Jede Krampfader, auch wenn sie nicht schmerzt, stellt eine Störung des normalen Blutkreislaufs dar. Wenn Krampfadern längere Zeit unbehandelt bleiben, kann es zu Hautverfärbungen, chronischen Entzündungen der Haut und zu schweren Ernährungsstörungen des Gewebes kommen1. Diese können sich besonders im Knöchelbereich und am Unterschenkel als Verhärtungen, Braunverfärbungen oder helle Pigmentstörungen der Haut äußern.
Ohne die richtige Therapie treten in späten Stadien sogar Venenentzündungen, Thrombosen oder ein offenes Bein auf, die deutlich schwieriger zu behandeln sind. Ein Beingeschwür („offenes Bein“) ist die häufigste Komplikation bei Krampfadern. Bei etwa 3 bis 6 Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine offene Wundstelle, wenn Krampfadern unbehandelt bleiben. Andere mögliche Komplikationen sind Venenentzündungen, Thrombosen oder Blutungen – sie kommen jedoch selten vor.
Komplikationen lassen sich vermeiden, wenn die Krampfadern frühzeitig erkannt und sachgerecht behandelt werden. Es ist daher wichtig, auch kleine Veränderungen und Beschwerden an den Beinen ernst zu nehmen und frühzeitig einen Arzt aufzusuchen.
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit (https://gesund.bund.de/krampfadern)
7 vorbeugende Maßnahmen gegen Krampfadern
Krampfadern können durch verschiedene Maßnahmen vorgebeugt werden:
- Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, Gewichtskontrolle, ausreichend Bewegung und Schlaf, sowie das Vermeiden von Rauchen können helfen, die Venenfunktion möglichst lange zu erhalten.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität wie Gehen, Laufen, Schwimmen, Radfahren und Venengymnastik können die Wadenmuskulatur stärken und die Durchblutung fördern.
- Vermeidung von längerem Stehen oder Sitzen: Die Faustregel gegen Krampfadern lautet: lieber liegen und laufen statt sitzen und stehen.
- Kompressionsstrümpfe: Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann den Blutrückfluss unterstützen und die Entstehung von Krampfadern verhindern.
- Förderung der Durchblutung: Barfußlaufen, Wechselduschen, Kneippbäder/-güsse können die Durchblutung fördern.
- Vermeidung von großer Hitze und Sauna: Wärme weitet die Blutgefäße, was die Entstehung von Krampfadern begünstigen kann.
- Beine hochlegen: Bei schmerzenden, geschwollenen Beinen sollten diese hochgelegt werden, um die Venen zu entlasten.
Es ist wichtig zu beachten, dass auch nach einer erfolgreichen Therapie die Neigung zu Krampfadern bestehen bleibt. Daher sind vorbeugende Maßnahmen auch nach einer Behandlung wichtig.
Verschiedene Typen von Krampfadern: Ein detaillierter Blick
Es gibt verschiedene Arten von Krampfadern:
Besenreiser: Sie sind eine weniger stark ausgeprägte Form von Krampfadern und zeigen sich als kleine rötliche oder bläuliche Verästelungen in der Haut. Eine medizinische Behanldung ist in der Regel nicht erforderlich.
Netzkrampfadern: Sie liegen direkt unter der Haut und werden auch retikuläre Venen genannt. Sie sind dünne, netzartig angelegte Venen mit einer Dicke von etwa 1-3 mm.
Seitenastvarizen: Sie sind entweder allein vorhanden oder die Folge einer chronischen venösen Stauung durch Stammvarizen.
Stammvarizen: Sind die Stammvenen von nicht schließenden Klappen betroffen, nennt man sie Stammvarizen. Am häufigsten sind die kleine und die große Rosenvene betroffen (Vena saphena magna und Vena saphena parva).
Eine weitere Art sind die Perforansvarizen, bei denen Verbindungsvenen zwischen dem tiefen und dem oberflächlichen Venensystem betroffen sind.
Häufige Fragen zu Krampfadern
Es gibt einige Anzeichen, die auf Krampfadern hindeuten:
Sichtbare Venen. Eine offensichtliche Anzeige von Krampfadern ist das Erscheinen geschlängelter, erweiterter Venen, insbesondere an den Beinen. Diese Venen können bläulich oder rötlich sein. Auch kleine, netzartige Venen, sogenannte Besenreiser, können darauf hinweisen.
Schwellungen und Schweregefühl. Krampfadern können mit leichten Schwellungen einhergehen, besonders nach längeren Phasen des Stehens oder Sitzens. Ein Gefühl von Schwere oder Müdigkeit in den Beinen kann ebenfalls auftreten.
Schmerzen und Unbehagen. Schmerzen oder ein unangenehmes Druckgefühl in den Beinen sind mögliche Anzeichen von Krampfadern. Diese Beschwerden können sich im Laufe des Tages verschlimmern.
Muskelkrämpfe und Müdigkeit. Muskelkrämpfe, insbesondere nachts, sowie ein allgemeines Gefühl von Müdigkeit in den Beinen könnten auf eine venöse Insuffizienz hinweisen.
Juckreiz und Hautveränderungen. Ein Juckreiz rund um die betroffenen Venen sowie Veränderungen in der Hautfarbe, wie Braunverfärbungen, könnten Anzeichen für Krampfadern sein.
Krampfadern bilden sich überwiegend an den Beinen. Dies liegt daran, dass das Blut in den Beinen gegen die Schwerkraft zum Herzen zurückfließen muss. Die Venenklappen in den Beinen öffnen sich, wenn das Blut in Richtung Herz fließt, und schließen sich wie eine Art Rückschlagventil, sobald es zurückfließt. Wenn diese Venenklappen nicht richtig funktionieren, fließt Blut zurück und der Druck in den Venen steigt, was dazu führen kann, dass die Venenwände überdehnen, also Krampfadern entstehen.
Am häufigsten entstehen Krampfadern an den Waden, in der Nähe der Kniekehle oder den Innenseiten der Schenkel, wenn sich das Blut in den oberflächlichen Beinvenen auf der Innenseite des Beines oder auf der Rückseite des Unterschenkels staut.
Wenn Sie Krampfadern haben oder vermuten, sollten Sie einen Facharzt für Gefäßerkrankungen aufsuchen. Dies ist meistens ein Gefäßchirurg oder Phlebologe. Diese Ärzte sind spezialisiert auf die Diagnose und operative Behandlung von Erkrankungen der Venen, einschließlich Krampfadern. Haben sich bereits sichtbare Krampfadern entwickelt, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt zur weiteren Diagnostik aufsuchen. Nur ein Facharzt kann das Ausmaß der Erkrankung feststellen und eine geeignete Therapie festlegen. In unserer Einrichtung sind wir besonders spezialisiert auf diese Erkrankung und behandeln jährlich tausende Patienten.
Die Genesung nach einer Krampfader-Operation kann unterschiedlich lang dauern, abhängig von der Art der Operation und dem individuellen Heilungsprozess des Patienten. In der Regel können Patienten nach etwa ein bis zwei Wochen wieder normal arbeiten, bei manchen Verfahren auch früher. In den ersten Tagen nach der Operation sollten Sie jedoch noch vorsichtig sein und sich schonen, um die bestmögliche Erholung zu erzielen.
Nach dem Eingriff ist es wichtig, die die Beine immer wieder hochzulagern, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Den angelegten Verband nach einer Krampfader-OP entfernen wir normalerweise am ersten Tag nach dem Eingriff.
Wenn Sie bei sich Krampfadern vermuten, ist der erste Schritt eine fachärztliche Untersuchung, die normalerweise neben Funktionsdiagnostik und klinischer Untersuchung auch eine farbkodierte Duplex-Sonographie beinhaltet. Dabei kann das Ausmaß von Krampfadern festgestellt und eine individuelle Therapieempfehlung gegeben werden.
Termine für eine solche Untersuchung erhalten Sie online bei doctolib oder telefonisch unter 0611 910 24 20.