Schonende Behandlung von Krampfadern mit Venenkleber (Venaseal™)
Das VenaSeal Closure System ist ein besonders schonendes Verfahren zur Behandlung von inneren Krampfadern, bei dem die Vene von innen verklebt wird. Es basiert auf einem Venenkleber, der seit Jahrzehnten in der Behandlung von Hirnarterien und bei anderen medizinischen Indikationen angewandt wird. In vielen Fällen kann mit diesem System eine Stripping-Operation vermieden werden. Im Gegensatz zu anderen Katheterverfahren wie Laser oder Radiowelle ist keine örtliche Betäubung entlang der Vene mit mehreren Nadelstichen notwendig und die Rückkehr zum Alltag ist direkt nach der Behandlung möglich.
Quick Facts
- Eingriffsdauer
- ca. 30-60 min
- Anästhesie
- örtliche Betäubung
- Operationsart
- ambulant
- Klinik
- Voruntersuchung an allen Standorten Durchführung in Wiesbaden, Mainz
- Nachsorge
- In vielen Fällen nur kurze Zeit oder keine Kompressionsstrümpfe nowendig
- Sport
- 2-3 Wochen
- Gesellschaftsfähig
- direkt nach Eingriff
- Arbeitsfähig
- 1-3 Tage
Wie funktioniert die Venaseal Behandlung?
Nach einer kleinen örtlichen Betäubung am unteren Ende der zu behandelnden Vene wird dort unter Ultraschallkontrolle ein VenaSeal-Katheter in die Vene eingeführt und bis zum Anfang der Vene geschoben. Anschließend erfolgt unter Kompression der Vene und schrittweisem Zurückziehen des Katheters die Abgabe eines speziellen medizinischen Klebers in die Vene. Zuletzt erfolgt ein kleiner Pflasterverband an der Einstichstelle und der Kompressionsstrumpf wird angezogen.
Wie erprobt ist das Venaseal Closure Systems Verfahren?
Das Verfahren wird seit etwa 10 Jahren angewandt und hat in mehreren Studien die Sicherheit und Effektivität der VenaSeal-Methode nachgewiesen. Der verwendete medizinische Kleber wird seit Jahrzehnten bei der Behandlung von Gefäßaussackungen im Bereich des Gehirns angewandt.
Vorteile von Venenkleber und dem Venesal Verfahren
Das VenaSeal-Verfahren ist besonders schonend für das umgebende Gewebe, da keine Hitze wie bei der Laser- oder Radiowellentherapie zum Einsatz kommt. Die Prozedur an sich ist schmerzlos und benötigt keine Narkose, lediglich eine kleine örtliche Betäubung an der Einstichstelle ist erforderlich. Es bleiben in der Regel keine Narben oder Schwellungen. Direkt nach der VenaSeal-Prozedur können die normalen Alltagstätigkeiten wieder aufgenommen werden, eine Krankschreibung ist nicht erforderlich. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist anschließend nicht erforderlich, kann aber in manchen Fällen für 3 bis 7 Tage sinnvoll sein.
Nachteile und Nebenwirkungen der Venenbehandlung
Nebenwirkungen sind gering und selten. Am häufigsten kann es zu einer Phlebitis (Venenentzündung) kommen, diese tritt häufiger auf als bei der Radiowellen-Methode. Die Phlebitis kann bei allen Venenbehandlungen auftreten und tritt typischerweise innerhalb von 30 Tagen nach der Behandlung auf. Über Vorteile und Risiken des Verfahrens werden sie ausführlich in einem persönlichen Aufklärungsgespräch informiert.
Trägt meine Versicherung die Kosten?
Die Kostenübernahme durch die privaten Versicherungen variiert wie bei allen Verfahren stark. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenversicherung. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten des Verfahrens in der Regel nicht, als Selbstzahlerleistung dagegen steht dieses besondere Verfahren auch gesetzlich Versicherten offen.
Häufige Fragen zu Venenkleber (Venaseal™)
Nach einer Behandlung mit Venenkleber empfehlen wir 2-3 Tage Kompressionsstrumpf zu tragen. Wenn bei einer Behandlung mit Venekleber zusätzlich noch andere Verfahren wie Miniphlebektomie oder Schaumsklerosierung beingesetzt werden, empfehlen wir den Kompressionsstrumpf in der Regel für eine Woche.
Moderate Bewegung wie beispielsweise kurze Spaziergänge sind am Tag nach dem Eingriff möglich und auch förderlich. Wie lange Sport pausiert werden sollte, hängt vom Ausmaß des Eingriffs und der Sportart ab. Generell machen Sie nicht falsch, wenn Sie drei Wochen pausieren. Bei Venenkleber kann weniger belastender Sport wie z. B. Golf auch früher möglich sein. Auf der anderen Seite kann es sinnvoll sein für belastendere Sportarten wie z. B. Kraftsport die Sportpause auch zu verlängern. Generell gilt es, auf den eigenen Körper zu hören und Überlastung bei der Wiederaufnahme von sportlichen Aktivitäten zu vermeiden.
Sie dürfen und Sie sollen nach dem Eingriff wieder laufen. Sie können sich zuhause wie gewohnt bewegen. Auch Spaziergänge, die nicht zu lang sind, sind zu empfehlen. Vermeiden Sie alles, was Sie anstrengt oder weh tut. Das Hochlegen des behandelten Beines ist in der ersten Woche sinnvoll. Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen, Laufen und Liegen sind besser. Schnelleres Laufen wie Walken oder Joggen sollten Sie frühestens nach drei Wochen wieder beginnen, sprechen Sie dies aber immer mit Ihrem Arzt ab.
Starke Wärme ist ungünstig, weil Venen sich erweitern und durch Schwitzen dem Körper gleichzeitig viel Flüssigkeit entzogen wird. Flüssigkeitsmangel und langsamer Blutfluss erhöhen das Risiko für Thrombosen. Mit einem Saunabesuch sollte daher mindestens vier Wochen gewartet werden.