Radiowellentherapie: Schonende Behandlung von Krampfadern
Die Radiowellentherapie ist ein besonders schonendes Verfahren zur Behandlung von inneren Krampfadern, bei dem die Vene von innen thermisch verschlossen wird. In vielen Fällen kann mit diesem System eine Stripping-Operation vermieden werden. Im Gegensatz zur herkömmlichen Stripping-Operation ist in vielen Fällen keine Vollnarkose erforderlich. Es erfolgt lediglich eine örtliche Betäubung entlang der Vene mit mehreren Nadelstichen. Die Rückkehr zum Alltag ist oft wenige Tage nach der Behandlung möglich.
Quick Facts
- Eingriffsdauer
- ca. 30-60 min
- Anästhesie
- örtliche Betäubung
- Operationsart
- ambulant
- Klinik
- Voruntersuchung an allen Standorten Durchführung in Wiesbaden, Mainz
- Nachsorge
- In vielen Fällen nur kurze Zeit Kompressionsstrümpfe nowendig
- Sport
- 2-3 Wochen
- Gesellschaftsfähig
- direkt nach Eingriff
- Arbeitsfähig
- 1-7 Tag
Radiowellentherapie bei Krampfadern: Wie funktioniert sie?
Nach einer kleinen örtlichen Betäubung am unteren Ende der zu behandelnden Vene wird dort unter Ultraschallkontrolle ein Radiowellen-Katheter in die Vene eingeführt und präzise bis zum Anfang der Vene geschoben. Entlang der Vene erfolgt eine örtliche Betäubung. Anschließend wird unter Kompression der Vene und schrittweisem Zurückziehen des Katheters die thermische Energie in die Vene abgegeben, diese verschließt sich dadurch. Zuletzt erfolgt ein kleiner Pflasterverband an der Einstichstelle und der Kompressionsstrumpf wird angezogen.
Radiowellentherapie für Krampfadern: Ein bewährtes Verfahren
Die Radiowellentherapie ist ein in vielen Studien erprobtes Verfahren und hat die Sicherheit der Anwendung und gute Behandlungsergebnisse nachgewiesen. Das Verfahren gibt es seit vielen Jahren, es wird weltweit in zahlreichen Zentren angewendet.
Quellen:
1)
European Society for Vascular Surgery (ESVS) 2022 Clinical Practice
Guidelines on the Management of Chronic Venous Disease of the Lower
Limbs. Eur J Vasc Endovasc Surg (2022) Volume 63, ISSUE 2, P184-267. https://doi.org/10.1016/j.ejvs.2021.12.024
Die Vorteile der Radiowellentherapie
Verglichen mit der klassischen Strippingoperation erholen sich Patienten nach der Radiowellentherapie wesentlich schneller, Blutergüsse und eventuelle Schmerzen sind weniger ausgeprägt und es sind keine oder weniger Schnitte erforderlich. Auch eine Vollnarkose ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Das Tragen eines Kompressionsstrumpfes ist in vielen Fällen für eine Woche ausreichend.
Nachteile der Radiowellentherapie bei Krampfadern
Nebenwirkungen der Radiowellentherapie sind gering und selten. In etwa 3 % der Fälle kann sich die Stammvene wieder eröffnen. Selten kommt es zu Gefühlsstörungen der Haut, die nach einiger Zeit wieder verschwinden. Über Vorteile und Risiken des Verfahrens werden sie ausführlich in einem persönlichen Aufklärungsgespräch informiert.
Trägt meine Versicherung die Kosten?
Mehr als 80 gesetzliche Krankenkassen tragen die Kosten im Rahmen eines speziellen Versorgungsvertrages, jedoch nicht alle. Wenden Sie sich daher bitte an Ihre Krankenkasse oder sprechen Sie uns einfach an, ob wir dieses Verfahren mit ihrer Krankenkasse abrechnen können. Private Krankenversicherer tragen die Kosten in der Regel problemlos. Sollten Sie gesetzlich versichert sein und möchten die Kosten selbst übernehmen, müssen Sie je nach Befund und zu behandelnden Venen mit Kosten ab ca. 1400 EUR rechnen.
Häufige Fragen zur Radiowellentherapie
Das ist eine der häufigsten Fragen überhaupt. Nach der Radiowellentherapie genügt es in der Regel einen Kompressionsstrumpf für eine Woche tagsüber zu tragen. Die kurze Tragedauer der Strümpfe ist einer der Vorteile dieser Methode. Normalerweise wird bei dem Eingriff ein Kompressionsverband angelegt, der bis zur Nachkontrolle am ersten Tag am Bein bleibt. Danach wird zum Strumpf gewechselt.
Moderate Bewegung wie beispielsweise kurze Spaziergänge sind am Tag nach dem Eingriff möglich und auch förderlich. Wie lange Sport pausiert werden sollte, hängt vom Ausmaß des Eingriffs und der Sportart ab. Generell machen Sie nicht falsch, wenn Sie drei Wochen pausieren. Bei minimalinvasiven Eingriffen wie Radiowellentherapie kann weniger belastender Sport wie z. B. Golf unter Umständen auch früher möglich sein. Auf der anderen Seite kann es sinnvoll sein für belastendere Sportarten wie z. B. Kraftsport die Sportpause auch zu verlängern. Generell gilt es, auf den eigenen Körper zu hören und Überlastung bei der Wiederaufnahme von sportlichen Aktivitäten zu vermeiden.
Sie dürfen und Sie sollen nach dem Eingriff wieder laufen. Sie können sich zuhause wie gewohnt bewegen. Auch Spaziergänge, die nicht zu lang sind, sind zu empfehlen, solange der Kompressionsstrumpf getragen wird. Vermeiden Sie alles, was Sie anstrengt oder weh tut. Das Hochlegen des behandelten Beines ist in der ersten Woche sinnvoll. Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen, Laufen und Liegen sind besser. Schnelleres Laufen wie Walken oder Joggen sollten Sie frühestens nach drei Wochen wieder beginnen, sprechen Sie dies aber immer mit Ihrem Arzt ab.
Starke Wärme ist ungünstig nach einer Radiowellen-Operation, weil Venen sich erweitern und durch Schwitzen dem Körper gleichzeitig viel Flüssigkeit entzogen wird. Flüssigkeitsmangel und langsamer Blutfluss erhöhen das Risiko für Thrombosen. Mit einem Saunabesuch sollte daher mindestens vier Wochen gewartet werden.